Homeschooling – wie funktioniert das eigentlich für Kinder mit Behinderungen, die normalerweise von Schulgebleiter*innen unterstützt werden? Etwa die Hälfte der Kinder, die vom Karren betreut werden, lernen auch zu Hause mit ihren Schulbegleitern. Anstatt im Klassenraum sitzen sie gemeinsam im Kinderzimmer, bearbeiten dort Aufgaben oder nehmen an Videokonferenzen teil. „Je nach Behinderungsgrad ist Videounterricht zum Teil natürlich schwierig“, weiß Annette Schiff, Fachleiterin beim Karren. Auch hier gilt wie überall anders: Zu wenig Austausch mit Mitschülern und Lehrkräften, oft beengte Räumlichkeiten zu Hause und technische Probleme sind und bleiben die großen Herausforderungen des Lernens zu Hause.
Aber die individuelle 1:1-Betreuung ermöglicht es auch, dass die Schulbegleiter sehr gezielt auf den Lernbedarf der Kinder eingehen können. „Manche Kinder haben in den vergangenen Wochen sogar erstaunliche Fortschritte gemacht“, sagt Annette Schiff. Ein Mädchen sei beispielsweise viel motivierter und wolle jetzt richtig durchstarten.
Ein weiterer Vorteil des Homeschoolings: Schulbegleiter und Eltern können sich viel intensiver austauschen, denn die Eltern müssen während der Schulbegleitung auch zu Hause sein. So können die Schulbegleiter in Zukunft anders auf die Kinder und ihre Bedarfe eingehen, weil sie das häusliche Umfeld viel besser kennen. „In einer Familie konnte die Schulbegleiterin den Eltern eines sprachbehinderten Mädchens nebenbei noch zeigen, wie sie den Sprachcomputer der Tochter besser nutzen können.“
Die Schülerinnen und Schüler der Primarstufe und der Abschlussklassen sind in dieser Woche wieder in die Schule zurückgekehrt. Dort arbeiteten in den vergangenen Wochen schon einige Schulbegleiter in der Notbetreuung. Das Schulbegleitungs-Team des Karren hofft weiterhin, bald die Kurzarbeit beenden zu können. Und statt auf die Ferien freuen sich in diesem Jahr die meisten erst einmal auf die Schule!
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