Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit beim ambulanten Pflegedienst des Karren?
Bei „Pflege zu Hause“ versorgen und betreuen wir sowohl ältere Menschen also auch Menschen mit Behinderungen. Diese Abwechslung empfinde ich als etwas ganz Besonderes. Es ist schön, mit Menschen, die in unterschiedlicher Weise Unterstützung benötigen, zu arbeiten und sie zu begleiten. Ich erlebe fast täglich schöne Momente mit den Klientinnen und Klienten, von denen ich sehr zehre.
Warum haben Sie sich für den Pflegeberuf entschieden? Würden Sie sich heute wieder dafür entscheiden?
Ein ganz klares Ja: Ich würde mich auch heute wieder dafür entscheiden! Ich bin damals durch Zufall zu dem Beruf gekommen. Ich wusste nicht, was ich nach der Schule machen will, und eine Bekannte schlug mir vor, ein Pflegepraktikum in einem Krankenhaus zu machen. Das gefiel mir so gut, dass ich mich für eine Ausbildung als Krankenschwester im Johanniter-Krankenhaus in Bonn entschied. Dort arbeitete ich noch einige Jahre und wechselte dann in die ambulante Pflege.
Welche Pläne oder Visionen haben Sie als Pflegedienstleiterin für die Zukunft von „Pflege zu Hause“?
Ich möchte unser Team weiter vergrößern, damit wir wieder neue Klientinnen und Klienten im Pflegebereich aufnehmen können. In den Bereichen Hauswirtschaft und Betreuung sind wir gut aufgestellt, aber uns fehlen wie vielen anderen auch aktuell Pflegekräfte.
Zudem ist es mir sehr wichtig, dass der Pflegedienst weiterhin für Kompetenz, Freundlichkeit und Selbstbestimmtheit steht und seinem guten Namen auch in Zukunft gerecht wird.
Und für das Team wünsche ich mir, dass Corona es bald wieder zulässt, dass wir mal etwas gemeinsam unternehmen. Früher sind wir im Team regelmäßig zusammen in den Biergarten oder etwas essen gegangen. Das fehlt uns sehr!
Wo sehen Sie in den nächsten Jahren die größten Herausforderungen in der ambulanten Pflege?
Die allergrößte Herausforderung ist der Pflegenotstand. Wir schauen daher auf verschiedenen Wegen, neue Mitarbeitende zu finden. Die Kolleginnen und Kollegen machen dafür in ihrem Umfeld eifrig Werbung. Das hat sich ausgezahlt, denn auf diesem Weg haben wir vor Kurzem erst einen neuen und sehr qualifizierten Mitarbeiter gewinnen können.
Welches war denn Ihr lustigstes oder bewegendstes Erlebnis mit Ihren Klientinnen und Klienten?
Oh, da gibt es sehr viele Momente und kleine Begebenheiten, die ich gar nicht alle aufzählen kann. Eine Patientin wartet zum Beispiel immer an der Haustür, bis ich nach unserer Verabschiedung ins Auto gestiegen bin und an ihrem Haus vorbeifahre. Dann winkt sie mir zu. Das zaubert mir jedes Mal ein Lächeln aufs Gesicht.
Oder ein dementer Patient, der ursprünglich aus Schottland kommt, sagt auf eine sehr charmante Weise oft „Lovely Lady“ oder „Dear Darling“ zu mir.
Mit der Karren-Wohngemeinschaft Troisdorf für Menschen mit Behinderungen bin ich vor Corona einmal im Jahr ein Konzert der Bläck Fööss in Königswinter besucht. Die Gruppe feierte so ausgelassen, alle sangen und schunkelten und wären am liebsten auf die Bühne gesprungen. Solche Erlebnisse sind einfach herzerfrischend.